Als die Gedenkhalle Oberhausen am 2. September 1962 eröffnet wurde, war dies der Auftakt für die heutige Arbeit der NS-Gedenkstätte. Von Anfang an war die Gedenkhalle als „Stätte der Begegnung, vor allem für junge Menschen“ angelegt. Inzwischen hat sie in sechs Jahrzehnten drei Dauerausstellungen und ein sich beständig den Zeitläuften anpassendes Bildungsprogramm angeboten, präsentiert regelmäßig Wechselausstellungen und veröffentlicht Publikationen zur Stadtgeschichte. Damit ist sie die älteste arbeitende NS-Gedenkstätte in Westdeutschland.

Wie bedeutsam die Arbeit der Gedenkhalle für das Selbstverständnis der Stadt war und ist, macht ihre Lage im Stadtgebiet deutlich: Sie befindet sich im zentral gelegenen Schloss Oberhausen, das bis heute der repräsentativste Ort der Stadt ist. Allerdings handelt es sich nicht um einen historischen Ort mit NS-Bezug, da das Schloss kein Ort der Opfer und/oder Täter des Nationalsozialismus war.

Die aktuelle Dauerausstellung dokumentiert die Oberhausener Stadtgeschichte im Nationalsozialismus. Ergänzt wird dies um den Themenschwerpunkt NS-Zwangsarbeit zwischen 1939 und 1945, der über die Stadt in die Region ausgreift. Abgesetzt von der Darstellung der NS-Zeit findet sich im Foyer die Geschichte der Gedenkhalle, die auch die Arbeitsfelder der Gedenkstätte vorstellt.

Seit 2003 leitet die Gedenkhalle auch das 2001 gegründete Bunkermuseum. Hier wird die familienbiografisch geprägte Opferperspektive von Teilen der Stadtbevölkerung, die auf dem alliierten Luftkrieg im Zweiten Weltkrieg basiert, kontrastiert mit dem kommunalen Gedenken, das an die Millionen Opfer des Holocaust und des nationalsozialistischen Eroberungs- und Vernichtungskriegs über Europa hinaus erinnert.

In diesem Kontext richtet die Gedenkhalle im Jahreslauf vier Gedenkfeiern aus:

  • 27. Januar – Gedenktag für alle Opfer des Nationalsozialismus (mit Oberhausener Schulen)
  • 1. September – Antikriegstag (in Kooperation mit dem DGB)
  • 9. November – Gedenken an das Novemberpogrom 1938 in Oberhausen (in Kooperation mit den beiden jüdischen Gemeinden Oberhausens)
  • Volkstrauertag / Friedenssonntag (Opfergedenken in Differenz).

 

Ergänzend dazu können insbesondere Jugendliche und junge Erwachsene die Geschichte des Nationalsozialismus und seiner Nachwirkung – angereichert mit Beispielen aus der eigenen Stadt – in fünf Workshops vertiefen:

- Jüdisches Leben in Oberhausen (bis 1933, im Nationalsozialismus, nach 1945)

- Jugend im Nationalsozialismus – zwischen Anpassung und Ablehnung

- NS-Zwangsarbeit in Oberhausen und der Region 1939 bis 1945

- Luftkrieg – HEIMATFRONT. Vom Blitzkrieg im Europa zum Luftkrieg an der Ruhr (im Bunkermuseum)

- Erinnerungskultur – Vergangenheitsbewältigung und -politik in Stadt und Region.

Führungen in der Stadt und auf den Friedhöfen thematisieren jüdische und deutsche Geschichte, das Leben im Nationalsozialismus, historische Ehren- und Mahnmale sowie aktuelle Gedenkorte. Weitere Angebote finden sich im jeweils aktuellen Jahresprogramm.

Stadtarchiv Oberhausen, Foto Brehm
Stadtarchiv Oberhausen, Foto Brehm
Gedenkhalle Oberhausen, Foto Ralf Raßloff
Gedenkhalle Oberhausen, Foto Ralf Raßloff

Anschrift

Gedenkhalle Oberhausen
im Schloss Oberhausen
Konrad-Adenauer-Allee 46
46049 Oberhausen
Telefon: 0208 6070531 – 0

Öffnungszeiten

Dienstag bis Sonntag: 11–18 Uhr