1. 1933

    Machtübertragung an die NationalsozialistInnen

  2. Ab 1933

    Die ersten Menschen werden zur Zwangsarbeit verpflichtet. Dies sind politische Häftlinge in den Konzentrationslagern, Sozialhilfeempfänger:innen, Sinti:zze und Rom:nja und Juden:Jüdinnen

  3. 1938

    Zerschlagung der Tschechoslowakei

    Menschen aus dem Protektorat Böhmen und Mähren werden zur Zwangsarbeit verpflichtet

  4. 1939

    Der Zweite Weltkrieg beginnt mit dem deutschen Angriff auf Polen

    Polnische Kriegsgefangene werden zur Zwangsarbeit in der Landwirtschaft eingesetzt. Zivilpersonen werden zunächst als freiwillige Arbeitskräfte angeworben, später werden Zwangsmaßnahmen eingeführt

  5. 1940

    Verabschieden der sog. Polenerlasse 

    Sie regeln u.a. die rassistische Abgrenzung polnischer Zwangsarbeiter:innen von der deutschen Zivilbevölkerung

  6. 1940

    Das Deutsche Reich überfällt die Niederlande, Belgien und Luxemburg, danach Frankreich.

    Französische Kriegsgefangene werden zur Zwangsarbeit eingesetzt

    In den besetzten Gebieten eröffnen Zweigstellen deutscher Arbeitsämter. Sie werben zunächst Freiwillige zur Arbeit in Deutschland an. Später werden Zwangsmaßnahmen eingeführt

  7. 1941

    Deutschland überfällt die Sowjetunion

    Sowjetische Kriegsgefangene werden zur Zwangsarbeit eingesetzt

  8. 1941/1942

    Der nationalsozialistischen Führung wird deutlich, dass der Krieg länger dauern wird, als geplant. Die Wirtschaft wird auf Rüstung umgestellt

  9. Ab 1942

    Aus der besetzten Sowjetunion werden mehrere Millionen Zivilist:innen mit Gewalt zur Zwangsarbeit nach Deutschland verschleppt

  10. 20. Februar 1942

    Verabschiedung der sogenannten Ostarbeitererlasse

    Sie regeln u.a. die rassistische Abgrenzung der sowjetischen Zwangsarbeiter:innen von der Zivilbevölkerung

  11. März 1942

    Fritz Sauckel wird Generalbevollmächtigter für den Arbeitseinsatz

  12. Ab Herbst 1943

    massenhafter Einsatz von KZ-Häftlingen in der deutschen Wirtschaft

  13. 8. September 1943

    Aufkündigung des Bündnisses zwischen Italien und dem Deutschen Reich

    Italienische Kriegsgefangene werden zu „Militärinternierten“ erklärt und müssen Zwangsarbeit leisten

  14. August 1944

    7,6 Millionen ausländische Zwangsarbeiter:innen befinden sich in Deutschland. Sie machen einen Anteil von 26 % aller Beschäftigten aus

  15. 1945

    Kapitulation des Deutschen Reichs

    Alle Zwangsarbeiter:innen werden befreit. Die meisten leben für eine Zeit in einem DP-Camp, kehren dann nach Hause zurück oder emigrieren weiter

  16. 1946

    Nürnberger Prozesse

    Fritz Sauckel wird wegen „Slave Labour“ angeklagt. In weiteren Prozessen werden einige wenige Industrielle angeklagt und verurteilt.

  17. 1953

    Verabschiedung des Bundesentschädigungsgesetzes

    Zwangsarbeit findet keine Berücksichtigung

  18. 1990er Jahre

    Erste Geschichtswerkstätten, die sich mit NS-Zwangsarbeit auseinandersetzen, entstehen. Ehemalige Zwangsarbeiter:innen fordern öffentlich Entschädigung und strengen Sammelklagen an.

  19. 2000

    Gründung der Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“

    Sie organisiert individuelle Zahlungen an ehemalige Zwangsarbeiter:innen