Die Online-Anwendung „Lernen mit Interviews: Zwangsarbeit 1939-1945“ ist ein Unterrichtsangebot für Jugendliche ab 14 Jahren, das narrative Kompetenzen fördert und eine aktive Erinnerung an die NS-Zwangsarbeit und ihre Nachgeschichte ermöglicht.
Im Mittelpunkt stehen Lebensgeschichten ehemaliger Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter. Sieben Überlebende aus unterschiedlichen Gruppen berichten in Kurzfilmen von ihren Erfahrungen in Lagern und Fabriken, dem Verhalten der Deutschen und ihrem Leben nach dem Ende des Krieges.
Die 25-minütigen biografischen Kurzfilme beruhen auf Video-Interviews aus dem Online-Archiv „Zwangsarbeit 1939-1945“; zwei Hintergrundfilme informieren über Zwangsarbeit und Entschädigung sowie über Oral History als Methode und Quellengattung. Aufgabenvorschläge, Infotexte und Methodentipps, Zeitleiste und Lexikon, Dokumente und interaktive Karten helfen dabei, die Erinnerungsberichte zu verstehen und einzuordnen.
Die Aufgaben können direkt im Arbeitsfenster der Lernumgebung umgesetzt werden, sind für unterschiedliche Niveaustufen geeignet und auf eine 90-minütige Unterrichtseinheit abgestimmt. Arbeitsergebnisse können in der Portfolio-Funktion „Meine Ergebnisse“ zusammengeführt, präsentiert oder ausgedruckt werden.
Die Materialien und Funktionen erlauben ein forschendes Lernen im Regelunterricht, digital/hybrid oder bei Projekttagen. Didaktische Kommentare und die Merk- und Notizfunktion unterstützen eine gruppenspezifische Vorbereitung des Unterrichts. Lehrpersonen können nach Bedarf auch eigene Aufgaben ergänzen. Die Anwendung kann zentral über den Beamer, in Partnerarbeit im Computerraum oder individuell an Tablet oder Smartphone genutzt werden. Personalisierten Accounts ermöglichen es den Jugendlichen, Ergebnisse jenseits des Unterrichts fertigzustellen, vorzubereiten oder Kurzfilme zu schauen.
Auch für Tschechien, Russland und Polen wurden eigene Ländervarianten der Online-Anwendung entwickelt: Živá paměť in Prag haben die tschechische Lernumgebung "Nucená práce 1939-1945" vorbereitet. Die russische Lernplattform "Обучение на основе интервью" wurde vom Regionalzentrums für Oral History in Woronesch erstellt; die polnische Lernumgebung "wojna i pamięc" von der Stiftung KARTA in Warschau.
Inhalt
sieben 25-minütige Video-Interviews
Hintergrundfilme zu NS-Zwangsarbeit und Oral History
Aufgaben mit Arbeitsfenster und Materialien
Ergebnisse speichern, drucken und präsentieren
Fotos, Dokumente, Karten, Zeitleiste, Lexikon und Methodentipps
Personen und Gruppen
Sinaida Baschlai: Eine ukrainische „Ostarbeiterin“ in Haushalt und Rüstungsindustrie
Reinhard Florian: Verfolgung und Sklavenarbeit eines deutschen Sinto
Helena Bohle-Szacki: Eine deutsch-jüdische Polin in KZ und Emigration
Claudio Sommaruga.: Zwangsarbeit und Verweigerung eines italienischen Militärinternierten
Anita Lasker-Wallfisch: Musikerin – Jüdin - Überlebende
Victor Laville: Ein französischer Zwangsarbeiter in Bayern
Marie Jeníková: Eine Tschechin in der Rüstungsfabrik von BMW
Zielgruppen
für Regelunterricht, Projekte, Facharbeiten, Präsentationsprüfungen
kompetenzorientiert und fachübergreifend: Geschichte, Deutsch, Kunst u.a.
für bilingualen Unterricht und mehrsprachige Lerngruppen
Link zur Anwendung: lernen-mit-interviews.de
Kontakt
mail@zwangsarbeit-archiv.de



