„Irgendwann kam da mal was“ – Entschädigungen für polnische Zwangsarbeiter*innen

Öffentliche Veranstaltung

das wir mit dem Deutschen Polen-Institut unter dem Motto „Schicksale aus Polen 1939-1945. Erinnern lokal & digital“ ins Leben gerufen haben.

Mit David Rojkowski, Soziologe, Kurator und Ausstellungspartner, Flensburg

Ort: Ausstellungsraum „Auf der Spur europäischer Zwangsarbeit. Südniedersachsen 1939-1945", Godehardstraße 11, Göttingen

Mehr als 13 Millionen Menschen verrichten zwischen 1939 und 1945 Zwangsarbeit auf dem Gebiet des Deutschen Reichs und in den von Deutschland besetzten Gebieten. Nach dem Krieg kehren die meisten von ihnen nach Hause zurück und werden beinahe vergessen. Eine gerechte Entlohnung, einen finanziellen Ausgleich für ihre Arbeit oder die Auszahlung der eingezahlten Rentenbeiträge erhalten sie nicht. Bis in die 1990er-Jahre gelingt es so gut wie niemandem von ihnen, individuelle Entschädigung für die Zwangs- und Sklavenarbeit, die gesundheitlichen Schäden, die Unfreiheit und das erlittene Leid zu bekommen.

Erst unter dem Druck von Sammelklagen in den USA gründet der deutsche Staat im Jahr 2000 mit mäßiger Beteiligung der Wirtschaft die Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ (EVZ), die umgerechnet gut fünf Milliarden Euro an die NS-Opfer auszahlen soll. In Polen kümmert sich darum die Stiftung Polnisch-Deutsche Aussöhnung in Warschau als Partnerorganisation der EVZ. Über 700.000 Menschen – ehemalige polnische Häftlinge der Konzentrationslager, zivile Zwangsarbeiter*innen, Ghettoinsassen und „germanisierte“ Kinder – erhalten eine Einmalzahlung.

David Rojkowski wird über seine Arbeit in den Jahren 2002 sowie 2007 bis 2010 in der Stiftung Polnisch-Deutsche Aussöhnung berichten. Im Fokus stehen die Probleme bei der Antragsstellung und Nachweisbeschaffung sowie die Einbeziehung von ehemaligen Zwangsarbeitenden aus der Landwirtschaft. Dies ordnet er in den größeren Kontext der Entschädigungsleistungen für Zwangsarbeiter*innen aus Polen ein.

Der Eintritt zu dem Vortrag sowie zur Ausstellung ist frei, um eine Spende wird gebeten.

Veranstaltet von: Geschichtswerkstatt Göttingen e. V.https://geschichtswerkstatt-goettingen.de/ und Ausstellung „Auf der Spur europäischer Zwangsarbeit. Südniedersachsen 1939-1945“ im Rahmen des Kooperationsprojekts „Schicksale aus Polen 1939-1945. Erinnern lokal & digital“ mit dem Deutschen Polen-Institut.

Gefördert durch das Deutsche Polen-Institut